Das Beben der Erde ließ Raka in seinen Bahnen stehen.
Der atlantische Heilerpriester hob seine rechte Hand
über seine violetten Augen und suchte die Landschaft nach
Anzeichen einer Störung ab. Er zuckte mit den Schultern, als
er nichts Ungewöhnliches entdeckte, und setzte seinen Weg in
Richtung der Ratsversammlung fort. Was Raka nicht verstand,
war, dass der Ruck, den er verspürte, kein irdisches, sondern
ein geistiges Erschaudern war. Er hatte begonnen, auf die
Dunkelheit zuzugehen, die die Söhne Belials waren, und mit
seinem ersten Schritt hatte sich die Tür des inneren Tempels
des Lichts für ihn geschlossen. Und so begann seine Reise als ein
gefallener Engel des Lichts.
Eine frische Sommernachmittagsbrise aus dem Osten ließ
Rakas schulterlanges blondes Haar aufplustern. Mit seinen
über zwei Metern Körpergröße war der braungebrannte Mann
von fünfundzwanzig Jahren gutaussehend, und er wusste es.
Er lächelte, als er sich mit der Hand durch die Haare fuhr,
und tastete dann in einer versteckten Tasche seines Umhangs
nach dem Fläschchen mit der DNA, das er aus dem Tempel
der Heilung gestohlen hatte.
Das Gefühl der Ampulle weckte Erinnerungen, die er
nicht gerade als angenehm empfand. Seine Hände ballten
sich zu Fäusten, als er spürte, wie sich eine seltsame Wut
in seiner Magengrube aufbaute. Alles, was ich tue, ist, als
Laufbursche für Onkel Thoth und meinen Bruder Arka herumzulaufen,
dachte er wütend. Ich habe versucht, Thoth dazu zu
bringen, mir zu zeigen, wie der Feuerkristall funktioniert. Aber
sie beziehen mich nie in die wirklich wichtigen Diskussionen
ein. Sie sagen, dass ich nicht in die tieferen Geheimnisse des
Lichts eingeweiht werden kann, solange ich meine “Impulse”
nicht kontrollieren kann. Seine Lippen verzogen sich bei diesem
Gedanken zu einem Knurren. Mein Großvater war der
mächtige Gott Atlas. Sicherlich bin ich dazu bestimmt, so groß
zu werden wie er.
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